Ein berufliches Gymnasium bietet eine attraktive Möglichkeit, die allgemeine Hochschulreife (Abitur) zu erlangen und gleichzeitig berufsbezogene Kenntnisse zu erwerben. Dieser Ratgeber erklärt, was ein berufliches Gymnasium ist, wie es strukturiert ist, und wie man über diesen Weg das Abitur nachholen kann.
Was ist ein Berufliches Gymnasium?
Ein berufliches Gymnasium ist eine weiterführende Schule, die Schülern mit einem Realschulabschluss oder gleichwertigem Bildungsabschluss ermöglicht, innerhalb von drei Jahren die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Es kombiniert allgemeinbildende Fächer mit berufsbezogenen Schwerpunkten und bereitet die Schüler somit sowohl auf ein Hochschulstudium als auch auf das Berufsleben vor.
Ein berufliches Gymnasium ist eine weiterführende Schule, die neben der allgemeinen Hochschulreife auch eine berufliche Qualifikation vermittelt und sich daher besonders für Schüler eignet, die eine Kombination aus theoretischer Bildung und beruflicher Orientierung anstreben.
Schularten:
- Technisches Gymnasium
- Wirtschaftsgymnasium
- Sozialwissenschaftliches Gymnasium
- Agrarwissenschaftliches Gymnasium
- Gesundheitswissenschaftliches Gymnasium
Voraussetzungen für den Besuch eines Beruflichen Gymnasiums
Um ein berufliches Gymnasium besuchen zu können, müssen Schüler bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- Realschulabschluss oder gleichwertiger Abschluss: Dies ist die Grundvoraussetzung für die Aufnahme.
- Gute Noten: In der Regel wird ein bestimmter Notendurchschnitt vorausgesetzt, oft mindestens „befriedigend“ in den Kernfächern (Deutsch, Mathematik, Englisch).
Aufbau und Ablauf eines Beruflichen Gymnasiums
Der Besuch eines beruflichen Gymnasiums erstreckt sich in der Regel über drei Jahre und gliedert sich in die Eingangsklasse (Klasse 11) und die gymnasiale Oberstufe (Klasse 12 und 13).
1. Jahr (Klasse 11):
- Eingangsklasse: Vorbereitung auf die gymnasiale Oberstufe mit einer Mischung aus allgemeinbildenden und berufsbezogenen Fächern.
- Orientierung: Anpassung an das gymnasiale Niveau und Vertiefung der Grundlagen in den gewählten Schwerpunktfächern.
2. und 3. Jahr (Klasse 12 und 13):
- Gymnasiale Oberstufe: Vertiefung des Fachwissens in den gewählten Schwerpunkten und intensive Vorbereitung auf das Abitur.
- Leistungskurse: Wahl von zwei Leistungskursen, die den Schwerpunkt der Ausbildung bilden.
- Abschlussprüfungen: Am Ende der 13. Klasse stehen die Abiturprüfungen in den Pflicht- und Wahlfächern an.
Fachrichtungen und Schwerpunkte
Ein berufliches Gymnasium bietet verschiedene Fachrichtungen, die auf bestimmte Berufsbereiche und Studienfächer vorbereiten:
- Technisches Gymnasium:
- Fächer: Mathematik, Physik, Ingenieurwissenschaften, Informatik
- Vorbereitung auf technische Berufe und Studiengänge
- Wirtschaftsgymnasium:
- Fächer: Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Recht, Informatik
- Vorbereitung auf wirtschaftswissenschaftliche Berufe und Studiengänge
- Sozialwissenschaftliches Gymnasium:
- Fächer: Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft
- Vorbereitung auf soziale und erziehungswissenschaftliche Berufe und Studiengänge
- Agrarwissenschaftliches Gymnasium:
- Fächer: Biologie, Chemie, Agrarwissenschaften, Umweltwissenschaften
- Vorbereitung auf Berufe und Studiengänge im Agrar- und Umweltbereich
- Gesundheitswissenschaftliches Gymnasium:
- Fächer: Biologie, Chemie, Gesundheitswissenschaften, Pflegewissenschaften
- Vorbereitung auf Berufe und Studiengänge im Gesundheits- und Pflegebereich
Vorteile und Herausforderungen
- Praxisnahe Ausbildung: Die Kombination aus theoretischem Wissen und praxisbezogenen Inhalten bereitet optimal auf das Berufsleben und ein Studium vor.
- Vielfältige Fachrichtungen: Schüler können eine Fachrichtung wählen, die ihren Interessen und Karriereplänen entspricht.
- Gute Vorbereitung auf das Studium: Durch die vertiefte fachliche Ausbildung sind Absolventen gut auf die Anforderungen eines Hochschulstudiums vorbereitet.
- Hohe Anforderungen: Der Wechsel von der Realschule zum Gymnasium erfordert Anpassung und kann hohe Anforderungen an Lernbereitschaft und Selbstorganisation stellen.
- Intensive Prüfungsphase: Die Abiturprüfungen sind anspruchsvoll und erfordern eine gute Vorbereitung und Durchhaltevermögen.