Fachoberschulen (FOS) bieten Schülern die Möglichkeit, nach dem Realschulabschluss eine höhere Schulbildung zu erlangen und letztendlich die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife (Abitur) zu erreichen. Dieser Ratgeber erläutert, was Fachoberschulen sind, wie sie strukturiert sind und wie man über diesen Weg das Abitur nachholen kann.
Fachoberschulen sind Bildungseinrichtungen, die eine praxisorientierte Ausbildung mit einem hohen Anteil an Fachunterricht bieten und es den Schülern ermöglichen, die Fachhochschulreife zu erwerben, was besonders geeignet ist für diejenigen, die eine praxisnahe schulische Bildung suchen.
Was sind Fachoberschulen?
Fachoberschulen sind weiterführende Schulen, die Schülern mit einem Realschulabschluss oder gleichwertigem Bildungsabschluss eine vertiefte fachliche Ausbildung und eine erweiterte Allgemeinbildung bieten. Die Fachoberschule führt je nach Bundesland und Bildungsgang zur Fachhochschulreife (Fachabitur) oder nach einem zusätzlichen Jahr zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur).
Schularten:
- Fachoberschule 11. und 12. Klasse: Führt zur Fachhochschulreife.
- Fachoberschule 13. Klasse: Optionales drittes Jahr, das zur allgemeinen Hochschulreife führt.
Fachrichtungen:
- Technik
- Wirtschaft und Verwaltung
- Sozialwesen
- Gestaltung
- Agrarwirtschaft
- Gesundheit und Soziales
Voraussetzungen für den Besuch einer Fachoberschule
Um eine Fachoberschule zu besuchen, müssen Schüler bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- Realschulabschluss oder gleichwertiger Abschluss: Dies ist die Grundvoraussetzung für die Aufnahme.
- Praktikum oder abgeschlossene Berufsausbildung: In der Regel wird ein einjähriges Praktikum (für die 11. Klasse) oder eine abgeschlossene Berufsausbildung gefordert.
Aufbau und Ablauf der Fachoberschule
Der Besuch einer Fachoberschule ist in zwei (bzw. drei) Jahre gegliedert, wobei der Fokus auf einer Kombination aus schulischer und praktischer Ausbildung liegt.
1. Jahr (11. Klasse):
- Theoretischer Unterricht: Unterricht in allgemeinbildenden und fachrichtungsbezogenen Fächern.
- Praktische Ausbildung: Ein bis zwei Tage pro Woche bzw. blockweise Praktika in Betrieben oder Einrichtungen, die zur gewählten Fachrichtung passen.
2. Jahr (12. Klasse):
- Vollzeitunterricht: Keine Praktika mehr, sondern reiner Schulunterricht zur Vorbereitung auf die Fachhochschulreifeprüfungen.
- Fachhochschulreife: Nach Abschluss der 12. Klasse und bestandenen Prüfungen erhalten die Schüler die Fachhochschulreife, die zum Studium an einer Fachhochschule berechtigt.
Optionales 3. Jahr (13. Klasse):
- Erwerb der allgemeinen Hochschulreife: Schüler, die nach der Fachhochschulreife die allgemeine Hochschulreife anstreben, können ein drittes Jahr an der Fachoberschule absolvieren.
- Abiturprüfung: Nach erfolgreichem Abschluss der 13. Klasse und bestandenen Prüfungen erhalten die Schüler die allgemeine Hochschulreife, die zum Studium an Universitäten berechtigt.
Vorteile und Herausforderungen
- Praxisnahe Ausbildung: Die Kombination aus theoretischem Unterricht und praktischer Ausbildung bietet eine praxisnahe Vorbereitung auf das Berufsleben.
- Vielfältige Fachrichtungen: Schüler können eine Fachrichtung wählen, die ihren Interessen und Karriereplänen entspricht.
- Aufstiegschancen: Mit der Fachhochschulreife oder dem Abitur eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten für ein Studium oder eine anspruchsvolle Berufsausbildung.
- Belastung durch Praktikum und Schule: Besonders im ersten Jahr kann die Kombination aus Schule und Praktikum eine hohe Belastung darstellen.
- Hohe Anforderungen in der 12. und 13. Klasse: Der Unterrichtsstoff und die Prüfungen sind anspruchsvoll und erfordern ein hohes Maß an Engagement und Durchhaltevermögen.